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September 622: Gallien versinkt in der nachrömische Epoche der
Merowinger. Italien wird von den Langobarden geplündert. Das westliche Europa erreicht einen kulturellen Tiefpunkt. September 622 kennzeichnet aber auch den Beginn einer neuen Zeitrechnung. Mit dem September 622 beginnt die islamische Zeitrechnung. In diesem Monat entschloss sich
Mohammed
zu seiner Hidschra (Auswanderung) und zog von Mekka nach Medina. Zehn Jahre später, bei seinem Tod, hatte er die meisten arabischen Stämme unter dem Banner einer neuen Religion vereint.
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Seine Kalifen (Stellvertreter) führten seinen einmal begonnen Kampf zur Bekehrung der Welt fort und bereits vier Jahre nach dem Tod des großen Propheten im Jahr 636 besiegten sie mit dem arabischen Heer das nach inneren Wirren geschwächte Byzantinische Reich am
Jarmuk. Syrien, die einstmals römische Provinz, konnte keinen Widerstand mehr leisten. 638 fiel Jerusalem und 642 konnte Kalif Omar I. ibn al-Chattab auch die Städte Alexandria und Antiochia erobern. Der von den Kalifen
breit angelegte Angriff gegen Konstantinopel konnte sowohl im Jahre 673 als auch 717 gestoppt werden. Die überlegene Technik ("Griechisches Feuer") genügte, um die Araber zurückzuschlagen.
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Während im Osten das Byzantinische Reich dem Ansturm der Wüstensöhne standhielt, konnte der Islam zunächst im Westen weitere Erfolge feiern. 711 überquerten die Araber nach der Eroberung Nordafrikas die Straße von Gibraltar und entrissen den Westgoten die iberische Halbinsel. Anschließend drangen sie tief nach Gallien ein, bis sie 732 von dem Franken Karl Martell bei Poitiers besiegt wurden.
Zur Mitte des achten Jahrhunderts erstreckte sich somit der Herrschaftsbereich des Islam von den Pyrenäen im Westen bis zu den Ausläufern des Himalaya im Osten und auch Teile des Balkans konnten dem Oströmischen Reich streitig gemacht werden.
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